Neukölln-Südring zählt zu den bedeutendsten Wirtschaftsstandorten Berlins. Die überwiegend gewerbliche Prägung des Gebiets macht die umfassende Einbeziehung der ansässigen Unternehmen in den Stadtumbauprozess zu einer zentralen Bedingung für dessen Erfolg.
Eine wichtige Voraussetzung dafür war die Entwicklung einer gemeinsamen Identität der ansässigen Unternehmen und eine Stärkung ihrer Identifikation mit dem Standort. Mit diesem Ziel wurde als erstes Stadtumbauprojekt im Gebiet der Aufbau eines Unternehmensnetzwerks für Neukölln-Südring gefördert.
Um eine Vertrauensbasis herzustellen und die Selbstorganisation zu unterstützen wurde zur Vorbereitung ein Gewerbemanager eingestellt. In Arbeits- oder Projektgruppen bereiteten die interessierten Unternehmen mit seiner Hilfe die formelle Gründung des Standortnetzwerks vor. Am 14. Juli 2008 wurde der Verein "Unternehmensnetzwerk Neukölln-Südring e. V." mit 12 Mitgliedern ins Leben gerufen. 2015 zählten 47 Unternehmen zum Netzwerk.
Unternehmertreffen waren und sind ein wichtiger Baustein der Netzwerkarbeit. Daneben werden gemeinsame Problemfelder in den Arbeitsgruppen Verkehr, Personal und Energie bearbeitet. Dabei geht es um die Chancen und Auswirkungen des Weiterbaus der Autobahn A 100 sowie des Ausbaus von Lahn- sowie Karl-Marx-Straße oder den gemeinsamen Einkauf von Energieträgern.
Ein weiteres wichtiges Thema der Arbeitsgruppen ist die kontinuierliche Entwicklung des Standortimages, ein langfristig angelegter Prozess. Ein erster Schritt dazu war die Entwicklung eines Logos, das sowohl Stadtumbaugebiet als auch Unternehmensnetzwerk repräsentiert. Im Rahmen der Kampagne "Jahr der Schönheit" 2008/09 wurden von den Unternehmen Fassaden gestrichen, Vorgärten neu gestaltet, Ufer gemeinsam gesäubert und Kunstwerke aufgestellt. Ein Fotowettbewerb regte dazu an, die versteckten Schönheiten des Gebiets zu entdecken. Durch aktive Pressearbeit konnte die dynamische Entwicklung des Stadtraums und die aktive Rolle der ansässigen Unternehmen demonstriert werden.