Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord

Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord befindet sich am östlichen Rand der Berliner Innenstadt, circa vier Kilometer vom Alexanderplatz entfernt. Es wird begrenzt von der Frankfurter Allee im Süden, der Möllendorffstraße im Westen, von Rutnik- und Gotlindestraße (einschließlich des Friedhofs) im Norden und den Gleisen der aufgegebenen Industriebahn, dem Zentralfriedhof sowie der Bahntrasse im Osten.

In der Alten Frankfurter Allee

Gebietscharakteristik

Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord ist ein wichtiger Wohn- und Verwaltungsstandort mit Wohnanlagen in Blockrandbebauung aus den 1920er bis 1930er Jahren und Wohngebäuden in industrieller Bauweise aus der DDR-Zeit. Außerdem befindet sich hier das ehemalige Gelände des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), das zu einem großen Teil leer steht und einen städtebaulichen Missstand darstellt. Wegen dieser strukturellen Defizite wurde das Gebiet 2011 vom Berliner Senat in die aktive Förderkulisse des Stadtumbau Ost, seit 2020 „Nachhaltige Erneuerung“, aufgenommen. Gleichzeitig erklärte der Senat drei Teilbereiche zum Sanierungsgebiet. Trotz seiner relativ kurzen Entwicklungsgeschichte verfügt das Gebiet über zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Bauten, Ensembles und Freiflächen, wie z.B. das Hubertusbad, den Roedeliusplatz und das Rathaus Lichtenberg. Die Wirtschaft ist geprägt von kleinen Gewerbetrieben sowie Standorten des Gesundheitswesens, wie dem Sana-Klinikum (ehemaliges Oskar-Ziethen-Krankenhaus).

Informationen

  • Bezirk:
    Lichtenberg
  • Start der Förderung:
    15.03.2011 gemäß § 171b BauGB
    31.03.2011 gemäß § 142 BauGB
  • Gebietsgröße:
    150 ha
  • Einwohner:
    19.934 (Stand 12/2023)
  • Bewilligte Programmmittel:
    33,7 Mio. Euro (Stand 01/2024)

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Gebietsportrait Fördergebiet Frankfurter Allee Nord

  • Doctype: PDF-Dokument (3,4 MB) – Stand: 10/2024

Freifläche auf dem neuen Schul-Campus Rüdigerstraße

Leitbild und Entwicklungsziele

Die Stärken des Gebiets liegen in seiner Qualität als innenstadtnaher Wohnstandort und in seiner Leistungskraft als Gesundheits- und Verwaltungsstandort. Mit dem Leitbild „FAN – das gesunde, ökologische Modellgebiet mit besonderen Orten“ soll sich das Gebiet weiter profilieren. Die geförderten Maßnahmen im Rahmen der Sanierung und der Nachhaltigen Erneuerung werden nach diesen Kriterien konzipiert. Der signifikante Zuwachs bei Kindern und Jugendlichen im Gebiet macht die funktionelle Aufwertung und Erweiterung des Angebots an Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen und Kindergärten notwendig. Wichtig sind auch neue und besser ausgestattete Spielplätze sowie die Qualifizierung vorhandener öffentlicher Freiflächen, wie z.B. zwei ehemalige Friedhofsflächen. Zudem soll die Aufenthaltsqualität von Plätzen und des öffentlichen Straßenraums verbessert werden.

FAN-Konferenz mit begehbarem Handlungsplan

Beteiligung

Der Sanierungs- und Förderprozess im Gebiet verläuft unter reger Beteiligung der Bevölkerung. Dazu werden seit März 2013 halbjährlich FAN-Konferenzen abgehalten, um die Entwicklung des Gebietes zu diskutieren. In der Zwischenzeit treffen sich der FAN-Beirat und Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenbereichen und entscheiden über die Vergabe von jährlich 15.000 Euro aus dem FAN-Fonds an Initiativen im Fördergebiet. Ein inzwischen jährlich stattfindendes Kiezfest sowie die Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung im Hubertusbad bieten die Möglichkeit, sich über die sozialen und kulturellen Angebote sowie die aktuellen Entwicklungen im Gebiet zu informieren.

Stand des Verfahrens und Ausblick

Zur Konkretisierung des weiteren Verfahrens wurden das fortgeschriebene ISEK und die Fortschreibung der Sanierungsziele im November 2020 durch den Bezirk beschlossen. Durch einen Senatsbeschluss vom 13.04.2021 wurde die Laufzeit des Sanierungsgebiets um fünf Jahre bis 2026 verlängert. In den letzten Jahren sind bereits zahlreiche Projekte zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur und der Aufwertung öffentlicher Räume umgesetzt worden. Dieser Prozess wird in den kommenden Jahren fortgeführt. Ein Schwerpunkt wird dann die Verbesserung der Verkehrssituation - mit Fokus auf Fuß- und Radverkehr - sowie der Aufenthaltsqualität der Straßenräume sein. Räumliche Schwerpunkte sind dabei der Bereich um den U-Bahnhof Lichtenberg, der Campus für Demokratie sowie die Gotlindestraße.

Stand: Oktober 2024