Informationen
- Bezirk:Lichtenberg
- Gebietsfestlegung:20.08.2002 gemäß § 171b BauGB
- Gebietsgröße:301 ha
- Einwohner:48.825 (Stand 12/2019)
- Bewilligte Programmmittel:13,9 Mio. Euro (Stand 04/2020)
Das Stadtumbaugebiet Fennpfuhl gehörte von 2002 bis 2020 zur Kulisse des Städtebauförderprogramms Stadtumbau. Es umfasst die erste komplex errichtete Großsiedlung Berlins. Sie markierte den Beginn des Wohnungsbauprogramms in der DDR. Der Gebietsname „Fennpfuhl“ verweist auf den im Zentrum gelegenen kleinen See und den ihn umgebenden Park. Der Stadtteil zeichnet sich durch die gute Erreichbarkeit sowohl innerstädtischer Ziele als auch der offenen Landschaft des Berliner Nordostens aus. Dominierend sind die großformatigen elfgeschossigen Bauten der 1970er Jahre, die, schalenförmig angeordnet, große Innenhöfe umschließen. Am zentralen Anton-Saefkow-Platz wurden 14- bis 25-geschossige Häuser gebaut.
In der 18-jährigen Laufzeit konnte das Gebiet durch die realisierten Maßnahmen nachhaltig gestärkt werden. Auf Grundlage eines „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts“ (ISEK-light), das 2020 zur Überprüfung der Notwendigkeit und der Ausrichtung der Förderung erarbeitet wurde, entschied man sich, die Förderung für die Großwohnsiedlung Fennpfuhl zu beenden und es nicht in das neue Programm "Nachhaltige Erneuerung" zu überführen. Mit Restmitteln aus den Vorjahren werden 2021 noch vier kleinere Maßnahmen umgesetzt.
Bild: Anka Stahl
Das Stadtumbaugebiet liegt zentral im Stadtbezirk Lichtenberg und grenzt im Westen an den Bezirk Pankow. Die Magistralen Landsberger Allee und Weißenseer Weg durchschneiden das Gebiet und bilden stadträumliche Barrieren.
Zentrum des Ortsteils ist das Wohnquartier am Fennpfuhl mit dem Anton-Saefkow-Platz. Hier entstanden in den 1970er- und 1980er Jahren rund 15.000 Wohnungen in offenen Großblöcken und langgestreckten vielgeschossigen Zeilen. Viele der heutigen Bewohnerinnen und Bewohner sind Erstbezieher und schätzen die unmittelbare Nähe des Fennpfuhlparks. Bei Aufnahme des Gebietes in das Stadtumbauprogramm 2002 bestanden massive Probleme: Zwölf Prozent der Bevölkerung hatten das Gebiet verlassen. Durch den Einsatz des Städtebauförderprogramms konnte sich das Gebiet als grünes Wohnareal mitten in der Stadt profilieren. Von großer Bedeutung war die Erneuerung und Anpassung der sozialen Infrastruktur. Durch Umbauten, Umnutzungen sowie Abriss und Nachnutzung der Grundstücke wurde auf die veränderte Bewohnerstruktur und die veränderten Bedürfnisse der Bewohnerschaft reagiert.
Bild: Anka Stahl
Hauptziel des Stadtumbaus im Gebiet war die Entwicklung zu einem attraktiven Wohnquartier. Die Aufwertung des öffentlichen Raums stand dabei bis 2010 im Mittelpunkt. Ab 2011 ging es zunehmend um die Anpassung der sozialen Infrastruktur. Die formulierten Ziele wurden weitestgehend erreicht. Dazu gehören die Qualifizierung öffentlicher Promenaden und Parks unter Einbeziehung umliegender Wohnhöfe, die Umgestaltung und Stärkung des Stadtteilzentrums Anton-Saefkow-Platz, die Entwicklung der Brache Altenhofer Dreieck zu einer Spiel- und Sportfläche, Grundrissneugestaltung sowie Sanierung von Wohnungen, Sanierung, Umnutzung oder Abriss leerstehender Kitas und Schulen sowie Schaffung von Querungsmöglichkeiten über die Landsberger Allee. Insgesamt haben die Maßnahmen des Stadtumbaus das Gebiet nachhaltig gestärkt.
Bild: Georg Balzer Stadtlandprojekte
2009 wurde auf Initiative des Bezirksamtes ein Baubeirat gegründet, der die Stadtumbaumaßnahmen insbesondere am Anton-Saefkow-Platz und im Fennpfuhlpark intensiv begleitete. Das ehrenamtliche Gremium bestand aus Bewohnerinnen und Bewohnern, Gewerbetreibenden sowie Vertretern der Wohnungsbaugesellschaften und der sozialen Einrichtungen vor Ort und brachte zahlreiche Ideen und Änderungsvorschläge ein, die von den Verantwortlichen in der Planung berücksichtigt wurden. Auch am Konzept für den Quartierspark Altenhofer Dreieck und zur Umgestaltung des Roederplatzes beteiligten sich Bürgerinnen und Bürger intensiv in Workshops und verschiedenen Veranstaltungen.
Stand: April 2024