Das Fördergebiet Neukölln-Südring

Das Stadtumbaugebiet Neukölln-Südring erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung zwischen dem südlichem S-Bahnring und der Grenzallee. Die Ost-West-Ausdehnung reicht von der Bezirksgrenze zu Treptow-Köpenick bis hinter die Hertabrücke. Das Gebiet ist überwiegend gewerblich geprägt: Den Kern bildet das traditionelle Industriegebiet mit modernen und leistungsfähigen Betrieben. Die zu Beginn der Stadtumbau-Förderung vorhandenen Flächenreserven sind mittlerweile aufgebraucht. Das Gewerbegebiet ist wieder stark nachgefragt.

Blick von der Sonnenbrücke auf die neue Uferpromenade

Gebietscharakteristik

Massive Mängel im öffentlichen Raum und beim Zustand der Bebauung beeinträchtigten die Wohn- und Lebensqualität und das Image des Stadtumbaugebiets Neukölln-Südring. Trotz der Lage am Rand der Innenstadt mit Anschluss an die S-Bahn und die Stadtautobahn gab es Verkehrs- und Erschließungsprobleme. Nach der Jahrtausendwende bestand für das Gewerbegebiet die Gefahr, seine wirtschaftliche Tragfähigkeit zu verlieren. Wichtige Betriebe wurden an andere Standorte verlegt.

Wie in großen Teilen des Bezirks Neukölln muss im Fördergebiet zudem viel in Bildung und Integration von sozial benachteiligten Familien investiert werden. Das durchschnittliche Einkommen der Haushalte liegt weit unter dem Berliner Durchschnitt. Der Funktion als Tor zur Berliner Innenstadt konnte das Gebiet nicht gerecht werden. Die für Anwohner, Beschäftigte und Tourismus attraktive Nähe zum Wasser war kaum wahrnehmbar.

Informationen

  • Bezirk:
    Neukölln
  • Gebietsfestlegung:
    29.11.2005 gemäß § 171b BauGB
    Erweiterung: 17.07.2012
    Aufhebung: 01.01.2019
  • Gebietsgröße:
    159 ha
  • Einwohner:
    1.937 (Stand 12/2017)
  • Bewilligte Programmmittel:
    17,3 Mio. Euro (Stand 12/2017)

Zum Anzeigen der Karte benötigen wir Ihre

Aktuelle ProjekteAbgeschlossene Projekte

Gebietsportrait Fördergebiet Neukölln-Südring

  • Doctype: PDF-Dokument (3,1 MB) – Stand: 10/2018

Die neue Sporthalle an der Hertabrücke verbessert das Sportangebot im Quartier

Entwicklungsziele und Leitbild

Ziel des Stadtumbaus war die Stabilisierung des Gebiets in seiner Funktion als Gewerbe- und Industriegebiet sowie die Anpassung an die neuen Standortqualitäten: den Anschluss an die Stadtautobahn und den neuen Flughafen BER. Das Gewerbegebiet ist heute wieder stark nachgefragt und wird als gute Adresse innerhalb des Bezirks und darüber hinaus wahrgenommen. Dazu beigetragen hat unter anderem die Stadtumbau-Initiative „Gemeinsam für Südring“ mit dem neu gegründeten Unternehmensnetzwerk als einen der Hauptakteure.

Unter dem Motto „Neukölln ans Wasser“ konnten die Wasserlagen des Gebiets für Bewohner und Touristen als attraktive Stadträume zugänglich gemacht werden. Im Rahmen des „Grünen Netzes“ sind neue barrierefreie Wegeverbindungen entlang des Neuköllner Schifffahrtskanals und weiter bis zum Teltowkanal entstanden. Das Leitbild „Straße als Raum“ steht für die Umgestaltung von Arealen an der Sonnenallee sowie der südlichen Karl-Marx-Straße zum Nutzen aller Verkehrsteilnehmer. In der Karl-Marx-Straße trug die Verbesserung des Straßenraumes zur Vitalisierung der Geschäftsstraße bei.

In den letzten Jahren nahm der Ausbau der sozialen Infrastruktur stetig zu. Der Stadtumbau trug durch Flächenankäufe und den Neubau der Sporthalle an der Hertabrücke auch hier zu deutlichen Verbesserungen bei.

Initiatorinnen und Unterstützer der Maßnahmen in der "Weißen Siedlung" mit dem damaligen Senator Michael Müller

Beteiligung

Die überwiegend gewerbliche Prägung des Gebiets erforderte die umfassende Einbeziehung der Unternehmen in den Stadtumbauprozess. Eine wichtige Voraussetzung dafür war die Entwicklung einer gemeinsamen Identität der ansässigen Unternehmen und die Stärkung ihrer Identifikation mit dem Standort. Mit diesem Ziel wurde als erstes Stadtumbauprojekt im Gebiet der Aufbau eines Unternehmensnetzwerks gefördert, das als wichtiger Ansprechpartner und engagierter Akteur im Stadtumbauprozess mitwirkte. Bei der Umgestaltung des südlichen Abschnitts der Karl-Marx-Straße arbeitete das Bezirksamt mit der „Aktion! Karl-Marx-Straße“ zusammen, in der sich Anwohner, Gewerbetreibende und Kulturschaffende engagieren.

Im Zuge der Planung und Umsetzung einer neuen Wegeverbindung zwischen Sonnenallee und Aronsstraße organisierte das Quartiersmanagement „Weiße Siedlung“ eine umfangreiche Anwohnerbeteiligung.

Stand des Verfahrens und Ausblick

Mit dem Abschluss der letzten Maßnahmen an der Ziegrastraße entlang des Neuköllner Schifffahrtskanals Ende 2016 und an der Sporthalle Hertabrücke 2017 wird die Förderung im Gebiet Neukölln-Südring beendet. 

Stand: April 2024