Der dreiflügelige Schulbau des heutigen Heinrich-Schliemann-Gymnasiums wurde 1914 nach Plänen des Stadtbaurates Ludwig Hoffmann errichtetet und weist das Formengut der Zukunftsgotik auf. Hoffmann ahmte hier nicht nur die Formen des Mittelalters nach, sondern entwickelte sie weiter. Die viergeschossige Schule mit ihrem dreigeschossigen Rektorengebäude bildet zusammen mit der heutigen Käthe-Kollwitz-Oberschule ein städtebauliches Ensemble.
Das beliebte Gymnasium mit seinem besonderen Sprachenprofil nimmt Kinder ab der 5. Klasse auf und wird von 821 Schülerinnen und Schülern besucht (2014). Seit 2001 erfolgen dringend nötige Erweiterungen und Sanierungsmaßnahmen aus dem Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz. Aus dem Programm Stadtumbau Ost wurden die denkmalgerechte Sanierung der Aula sowie die Sanierung der Verteilerküche und Cafeteria finanziert.
Wesentliche Ziele der Gesamtmaßnahme sind der Erhalt und die Sicherung des baulichen Ensembles und der wertvollen Einzelgebäude mit ihrer reichen historischen Formensprache. Gleichzeitig sollen die Gebäude an neueste Ansprüche der Pädagogik, der Sicherheit sowie der Energieeffizienz angepasst werden. Auch die Versorgungsfunktion des Schulstandorts als soziale Infrastruktur im Wohnquartier um den Humannplatz ist von Bedeutung.
Die zentrale Aula im 3. Obergeschoss des Hauptgebäudes wurde als wichtiger Versammlungsraum denkmalgerecht saniert. Dazu wurde sie in ihren bauzeitlichen Zustand zurückversetzt: Der große tonnengewölbte Saal wird durch sieben Fenster an der südlichen Wand belichtet. Die Wandflächen sind mit farbigen Holzpaneelen verkleidet, die sich aus hochrechteckigen Spiegelfeldern zusammensetzen. Zur Sanierung gehörte auch eine zeitgemäße technische Ausstattung von Beleuchtung und Bühne.
Die Mensa wurde mit Stadtumbau-Mitteln sowie Mitteln aus den Programm Städtebaulicher Denkmalschutz denkmalgerecht saniert und behutsam an die heutigen Bedürfnisse angepasst. Neben dem Mittagsbereich wird hier auch eine Cafeteria betrieben. Die Küche wurde entsprechend umgebaut und im Saal ein Kiosk für die Cafeteria errichtet. Zum Schuljahr 2012/13 nahm die erweiterte Mensa den Betrieb auf.