Das ehemalige SA-Gefängnis Papestraße gehört zu den wenigen erhaltenen Zeugnissen der Anfangszeit des nationalsozialistischen Terrors in Berlin. Es befand sich auf dem Kasernengelände der preußischen Eisenbahntruppen in Schöneberg. Im heutigen Gebäude Werner-Voß-Damm 54a hatte die SA-Feldpolizei von März bis Dezember 1933 ihr Quartier. Die Keller des Hauses dienten als Haftstätte. Nach vorsichtigen Schätzungen waren hier mindestens 2000 Menschen inhaftiert.
Heute sind die oberen Etagen des Hauses komplett vermietet. Raumaufteilung, Türen und Wandanstriche der Kellerräume sind jedoch weitgehend im Originalzustand erhalten, was dem Ort seine hohe Authentizität verleiht.
1992 erhielt die Geschichtswerkstatt Papestraße von einem Zeitzeugen einen Hinweis zum bisher unbekannten Ort des SA-Gefängnisses auf dem früheren Kasernengelände. Bei der Untersuchung der Kellerräume des Gebäudes wurden an Wänden und Kellertüren Bleistiftzeichen von Opfern und Tätern entdeckt.
Ab 1998 organisierte die Geschichtswerkstatt zweimal jährlich Führungen durch die Kellerräume. 2003 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung eine Gedenk- und Begegnungsstätte zu etablieren. Mit der Aufnahme in das Programm Stadtumbau West konnte die Finanzierung gesichert werden, um den Ort behutsam für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Fast der gesamte Keller wurde vom Bezirk angemietet, sodass der Gang als Gedenkort in seinen ursprünglichen Ausmaßen zur Geltung kommt. Hergerichtet wurden ein separater Eingang, Ausstellungs-, Projekt- und Veranstaltungsräume sowie ein Gedenkraum.
Die Gebrauchsspuren aller Nutzungsphasen blieben im Wesentlichen erhalten. Mit Gestaltungselementen wie Licht, Farbe und Material wird das Verständnis des Ortes behutsam unterstützt.
2011 wurde der Gedenkort nach Umbaumaßnahmen erstmalig dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 14. März 2013 eröffnete die Dauerausstellung der Museen Tempelhof-Schöneberg über die Geschichte des SA-Gefängnisses Papestraße. Die Ausstellung sowie die Begleitpublikation wurde mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.
Der Gedenkort Haus 54a ist eine Station auf dem Geschichtsparcours Papestraße, der ebenfalls durch Stadtumbau-Mittel ermöglicht wurde.