Entsprechend dem Leitbild "Kreuzberg an die Spree" soll das Kreuzberger Spreeufer für die Öffentlichkeit erschlossen und die Wasserlage des Stadtteils erlebbar gemacht werden. Im April 2007 wurde als erste publikumswirksame Maßnahme die Mauer am Ende der Brommystraße geöffnet, die den Blick auf die Spree seit Jahrzehnten blockiert hatte. Am 14. September 2007 wurde an dieser Stelle der mit Mitteln aus dem Programm Stadtumbau West errichtete Spreebalkon der Öffentlichkeit übergeben.
Der 100 Quadratmeter große Balkon steht auf dem Widerlager der früheren Brommybrücke und schwebt damit gleichsam über der Spree. Von hier aus öffnet sich ein weiter Blick in den Spreeraum, auf den verbliebenen Brückenpfeiler der historischen Brücke und auf das gegenüberliegende Friedrichshainer Ufer.
Der Spreebalkon ist der markante Vorbote der umfassenden Aufwertung eines spannenden Entwicklungsraums der Stadt. Er wirbt für die Erschließung und Urbanisierung des Kreuzberger Spreeufers und entfaltet damit auch eine Signalwirkung für private Investitionen.
Durch den markanten Aussichtspunkt öffnete sich das Kreuzberger Spreeufer erstmals für Bewohnerinnen und Bewohner der angrenzenden Quartiere. Symbolisch verweist die Plattform außerdem auf eine mögliche Wiederherstellung der früher hier vorhandenen Brückenverbindung von Kreuzberg nach Friedrichshain.
Die Anlage kann bei Bedarf abgebaut und an anderer Stelle im Stadtumbaugebiet als Botschafter weiterer Entwicklungen wieder errichtet werden. Durch die sparsame Verwendung von Stahl und Holz und die einfache Konstruktion wird der temporäre Charakter des Spreebalkons hervorgehoben und zugleich ein atmosphärisch besonderer Ort am Wasser geschaffen. Der Boden aus Gitterrosten über der Spree verstärkt noch den Eindruck der Nähe zum Wasser. Damit der Spreebalkon auch in den Nachtstunden als Zeichen wahrnehmbar ist, wird er land- und wasserseitig effektvoll angestrahlt.