Im Fördergebiet Neue Mitte Tempelhof entstehen mittelfristig ca. 500 neue Wohnungen. Damit wächst auch die Bedeutung des benachbarten Grünzugs aus Lehnepark, Alter Park und Franckepark für Naherholung sowie Klima- und Artenschutz. Für die als Gartendenkmale eingetragenen Parkanlagen wurde mit Mitteln aus dem Stadtumbauprogramm ein Parkpflegewerk erarbeitet.
Als historisch bedeutsames Kulturgut benötigen die beliebten Parks intensive Pflege, um die charakteristischen Qualitäten auch bei verstärkter Nutzung zu erhalten oder wiederherzustellen. Mit dem Parkpflegewerk liegt ein Programm für Pflege, Unterhaltung und Weiterentwicklung unter Berücksichtigung des Denkmalwertes vor. Es bildet eine Leitlinie für Entscheidungen über Instandsetzungen, Restaurierungen oder auch Neugestaltungen. Darüber hinaus trägt die Dokumentation der Geschichte der Parkanlagen dazu bei, deren historische Bedeutung stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Der Grünzug umfasst einschließlich des westlich angrenzenden – nicht als Gartendenkmal eingetragenen – Boseparks eine Fläche von mehr als 12 Hektar und führt auf einem Kilometer Luftlinie von der Bosestraße über den Tempelhofer Damm bis zur Albrechtstraße. Abwechslungsreiches, welliges bis hügeliges Gelände mit besonderen Sichtachsen, zum Beispiel auf die Gewässer Wilhelmsteich und Klarensee, alter Baumbestand sowie die Nähe zur Dorfkirche Tempelhof und zum Rathaus prägen seinen besonderen Charakter. Das Parkpflegewerk umfasst unter anderem
- eine Analyse und Dokumentation der Entstehungsgeschichte
- eine Analyse des aktuellen Bestands
- eine Analyse der aktuellen Nutzung und eine Beschreibung der ökologischen Wertigkeit
- eine Bewertung der Gartendenkmale
- eine gartendenkmalpflegerische Zielplanung und einen Maßnahmenkatalog
Auf Grundlage des Vergleichs der verschiedenen dokumentierten Zeitebenen wurden für alle Parkbereiche und -bestandteile denkmalgerechte Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung festgelegt. Dazu gehören u.a. die Wiederherstellung von Sichtachsen, die Verbesserung der Barrierefreiheit, die Überarbeitung der Pflanzungen unter Berücksichtigung ökologischer und denkmalspezifischer Aspekte oder das Hervorheben prägender Elemente durch Sanierung mit Beseitigung von unerwünschtem Aufwuchs.