Im Zuge der städtebaulichen Neuordnung der Neuen Mitte Tempelhof soll in den unteren Geschossen eines kompakten, nutzungsgemischten Neubaus ein Stadtbad errichtet werden. Nach Fertigstellung des Neubaus wird das bestehende Stadtbad Tempelhof zurückgebaut.
Für das künftige Stadtbad haben die Berliner Bäder-Betriebe das Profil „Vereins-, Schul- und Gesundheitsbad“ entwickelt. Auch künftig soll es primär als Schul- und Vereinsbad genutzt werden. Hinter dem Begriff „Gesundheitsbad“ steht die Idee, das Angebot stärker an die Bedürfnisse einer sich demographisch verändernden Gesellschaft anzupassen. Der Neubau wird daher mit einem zusätzlichen Becken für Gesundheitskurse ausgestattet. Damit steht der Öffentlichkeit ein größeres und breiteres Angebot - mit mehr Kursen von Babyschwimmen bis Aqua Fitness - zur Verfügung. Damit die Schwimmangebote lückenlos bestehen bleiben, wird das bestehende Stadtbad erst abgerissen, wenn der Ersatzneubau in Betrieb gegangen ist.
Das Stadtbad ist ein wichtiger öffentlicher Baustein, der zur Belebung des neuen Wohnquartiers an der Götzstraße beitragen soll. Im Sinne einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Stadtentwicklung soll das Stadtbad nicht wie der Bestand als flacher Solitärbau mit einer reinen Schwimmbadnutzung, sondern als kompakter, integrierter Stadtbaustein - gemischt mit anderen Nutzungen- errichtet werden.
Im Zuge des Werkstattverfahrens waren durch die Teams Vorschläge für die Einbindung des Stadtbads in das Wohnquartier zu entwickeln. Die Umsetzung eines Stadtbads in Kombination mit anderen Nutzungen in nur einem Gebäude ist eine besondere, komplexe Bauaufgabe. Damit für den städtebaulichen Entwurf Annahmen zu Größe, Standortanforderungen und geeigneten Kombinationsnutzungen vorliegen, sollten durch die Machbarkeitsstudie „Mehrfachnutzung Stadtbad Tempelhof“ verschiedene Fragestellungen vorab geklärt werden.
Kompakt?
Das Schwimmbad soll durch einen kompakten, flächeneffizienten Grundriss energieeffizient, wirtschaftlich und nutzerfreundlich betrieben werden. Wie lässt sich das Schwimmbad angesichts der hohen bautechnischen, statischen und betrieblichen Anforderungen mit anderen Nutzungen in einem Gebäude integrieren? Durch Stapeln, Unterbauen oder das Nebeneinander verschiedener Funktionen?
Nutzungsgemischt?
Auch angesichts der hohen Flächenbedarfe aller Nutzungen im Gebiet hat die Suche nach Synergien einen hohen Stellenwert. Ob das bestehende Seniorendomizil oder die Diakonie, ob eine neue Jugendfreizeiteinrichtung, neues Wohnen, Einzelhandel oder neue KiTa-Plätze - im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden die verschiedenen Nutzungen, die im Gebiet erweitert oder ergänzt werden sollen, daraufhin untersucht, ob und wie sie sich für eine Kombination mit dem Stadtbad eignen.
Integriert?
Zwar wurde im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen das Grundstück Götzstraße 20 als Ersatzstandort für das Stadtbad identifiziert. Für eine gemischte Gebäudenutzung waren die Anforderungen an einen geeigneten Standort jedoch neu zu definieren. Bei der Standortwahl war auch weiterhin das Prinzip der Rochade zu berücksichtigen: Erst wenn das neue Bad fertiggestellt ist, kann das bestehende Bad abgerissen werden.