Auf der Suche nach gewünschten Nutzungen lud das Bezirksamt Reinickendorf im Juli 2009 alle Anwohner, örtlichen Akteure sowie ansässige Initiativen und Institutionen zu einer Ideenbörse ein. In einem ersten Block wurden zunächst Interessenvertreter in thematischen Arbeitsgruppen (Schulen, Senioren, Jugend, Mieter etc.) zusammengeführt und gebeten, Vorschläge und Ideen zur Umnutzung der Fläche im Sinne ihrer Interessengruppen zu erarbeiten.
Aus der Runde der Erwachsene und Senioren war ein großes Interesse für generationenübergreifende Angebote auszumachen. Auch umfriedete und gestaltete Grünflächen sind eine willkommene Ergänzung zum bestehenden Grün genauso wie Miet- bzw. Schlüsselgärten, die eine gemeinschaftliche nachbarschaftliche Nutzung ermöglichen.
Allerlei sportliche Aktivitäten wünschten sich Jugendliche und Kinder. Angefangen bei der Fußballwiese bis hin zum Klettergarten, die ganze Palette an Sport- und Spielangeboten ist nachgefragt. Besondere Beiträge wurden mit vorbereiteten Ideen zu einer das Mittelfeldbecken umfassenden Seenlandschaft (Mitte(l)Meer) sowie zu einem Bildungs- und Erholungspark (Humboldt-Erlebnispark) und zu einem Freizeit-, Sport- und Schulungszentrum für Jung und Alt präsentiert. Auch die Planungen des TSV Wittenau für ein Sport- und Gesundheitszentrum Nord wurden positiv aufgenommen.
Parallel zur Diskussion wurden durch eine Grafikerin Ideenskizzen zur Veranschaulichung der Vorschläge realisiert. Nach einer aktiven Pause wurden alle gesammelten Ideen im Plenum vorgetragen, diskutiert und die Bewertungen kommentiert.
Insgesamt wurde auf der Ideenbörse wurde eine überraschende Vielfalt von insgesamt 78 interessanten Ideen zusammengetragen. Die Ergebnisse der Börse wurden zusammengetragen und erneut im November 2009 den Bewohnern der Großsiedlung präsentiert.
Alle Vorschläge wurden in einer Abschlusspräsentation aufgeführt und zusammengefasst. Dort finden sich auch die von den Teilnehmern der Veranstaltung vergebenen Bewertungspunkte und geben einen Eindruck darüber, welche Ideen auf großes Interesse der Anwesenden stießen. Neben dem Bedürfnis nach erlebbaren und betreuten Grünanlagen war der Wunsch nach einer dauerhaften neuen Nutzung ein wesentliches Ergebnis der Ideen-Börse.
In der Abschlussbroschüre lässt sich weiterhin nachlesen, wie die Nutzungsvorstellungen aus Sicht des Bezirksamtes Reinickendorf und des Grundstückseigentümers bewertet werden. Grundsätzlich ist allen daran gelegen, dass sich an der bestehenden, unbefriedigenden Bestandssituation zugunsten der Bewohner des Märkischen Viertel etwas ändert, wobei möglichst viele Nutzergruppen von den neuen Angeboten profitieren sollen.
Als weiteres Vorgehen will der Bezirk zweigleisig fahren: Ein großer Teil der Brache soll für dauerhafte Nutzungen frei bleiben. Hier wäre es z.B. möglich, dem TSV Wittenau eine Baufläche für die Realisierung eines Sport- und Gesundheitszentrums anzubieten. Die Flächen am westlichen und südlichen Rand der Brache sollen für Zwischennutzungen zur Verfügung gestellt und hergerichtet werden. Der Stadtumbau kann helfen, das Gelände zu planieren, ggf. einzuzäunen und mit Wasser- und Stromanschlüssen und Wegen zu erschließen.