Der Brunnen vor der Karl-Marx-Allee 70 mit seinem drei Becken lag seit über 25 Jahren trocken. Die defekte Anlage stellte einen erheblichen städtebaulichen Missstand in dem unter Denkmalschutz stehenden Gesamtensemble der Karl-Marx-Allee dar.
Mit Mitteln aus dem Stadtumbau-Programm wurden die Brunnenanlage und ihr Umfeld wiederhergestellt, um diesem Teil der Karl-Marx-Allee seine Attraktivität zurückzugeben. Für die durch den Verkehr stark belastete Allee sollen durch die Wiederinbetriebnahme des Brunnens auch mikroklimatische Verbesserungen erreicht werden.
Die technischen und baulichen Anlagen des Brunnens mussten komplett erneuert werden. Die Neuanlage der Becken und der sie umgebenden Grünflächen erfolgte zugunsten des Ensembleschutzes der Karl-Marx-Allee eng am Bestand orientiert.
Die Berliner Wasserbetriebe fungierten mit ihrem besonderen Know-how im Auftrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg als Projektsteuerer für die Wassertechnik und den Baukörper der Wasserbecken. Das Landesunternehmen hat zudem auf der Grundlage einer Vereinbarung mit dem Senat und dem Bezirk die Bewirtschaftung der Brunnen in Friedrichshain-Kreuzberg übernommen.
Auch die Anwohnerinnen und Anwohner setzten sich intensiv für die Revitalisierung der Anlage ein. Dazu wurden mehrere Informationsveranstaltungen angeboten.
Die Brunnenanlage wurde zurückgebaut und anschließend eng am Bestand orientiert wiederhergestellt. Die Kubatur und die Einfassungen mit Stufe blieben erhalten. Die drei ursprünglich bis zu 90 Zentimeter tiefen Becken haben gemäß den geltenden Vorschriften nach dem Umbau nur noch eine maximale Tiefe von 30 Zentimetern.
Die Grünanlage wurde neu strukturiert; neue Sitzbereiche sind entstanden. Die Plattenbeläge wurden erneuert. Stauden und Rollrasen bringen zusätzliches Grün. Neupflanzungen ergänzen die bestehende Lindenallee im hinteren Bereich. Der Zugang vom Wohnblock wurde verbessert und durch den Einbau einer Rampe barrierefrei gestaltet.
Am 18. Juni 2019 nahmen Senatorin Katrin Lompscher, der Vorstandsvorsitzende der Berliner Wasserbetriebe, Jörg Simon, und Bezirksstadtrat Florian Schmidt die Anlage wieder in Betrieb.